@ Jay-Jay
... naja, träumen ist doch erlaubt - oder?
Oh ja, habe gerade Erinnerungen gefunden ....
[...] Und die Gewissheit,
"dass bei Werder gut gearbeitet wird, nicht nur auf dem Platz", wie Schweitzer festgestellt hat. Das klingt ein bisschen so, als würde ein lokaler Kleinunternehmer eine international operierende Firma loben - und es kommt vielleicht trotzdem aus berufenem Munde.
Der Präsidentensohn kehrte mit einem Frings-Trikot in die Westpfalz zurück.
"Berufs-Pessimisten müssen bei uns zu Hause bleiben", gibt Schweitzer als Losung aus.
https://www.werder.de/aktuelles/presseschau/presse_text.php?id=8699
auf der „Kasseler Homepage“ ….
Duell mit Tradition
FK 03 Pirmasens
Wir schreiben den 20. Juni 1964. Am vierten Spieltag
der Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga treffen im
Pirmasenser Stadion Horeb der FK und der KSV Hessen
Kassel aufeinander. Nur wer dieses Spiel gewinnt, hat
noch Chancen auf den Aufstieg in die Eliteliga. Nach
turbulenten 90 Minuten sind es die Löwen, die mit 4:1
die Oberhand behalten. Doch am Ende lacht ein dritter.
Aufsteiger in die Bundesliga ist Hannover 96.
42 Jahre später werden sowohl in Kassel als auch Pirmasens
kleinere Brötchen gebacken. Der Aufstieg in die Bundesliga
ist weit weg. Ganz weit weg. Beide sind froh zumindest wieder
drittklassig zu sein. Und ähnlich wie in Nordhessen ist für
den FKP der Ligaverbleib das große Saisonziel.
Der 1903 gegründete FK Pirmasens zählt zu den Vereinen mit
einer ganz großen Tradition. In den fünfziger Jahren war man
erstklassig und lieferte sich viele packende Duelle mit der
Fritz-Walter-Elf vom 1. FC Kaiserslautern. Bis in die siebziger
Jahre hinein standen die Pirmasenser mehrmals vor dem
Sprung in die erste Bundesliga. Und genauso wie beim KSV
ein paar Jahre später, scheiterte man jeweils haarscharf am
großen Ziel. In den neunziger Jahren verschwand der FKP
dann in den Tiefen des Amateur-Fußballs.
Rechtzeitig zur Jahrtausendwende kam endlich wieder ein erstes
Lebenszeichen aus dem Südwesten der Republik. 1999
stieg der FK in die Regionalliga auf, die Freude über die neue
Liga war aber exakt auf 12 Monate limitiert. Sieben Jahre
später ist Pirmasens wieder da. Inzwischen hat man auch den
Alterwürdigen, aber maroden Horeb verlassen und spielt in
einem schmucken, neuen Stadion ohne Laufbahn. In der Regionalliga
können die Blau-Weißen auf eine eingespielte Mannschaft
bauen. Der Kader der Oberliga-Meistermannschaft
blieb fast komplett zusammen. In der dritten Spielklasse haben
die Neuzugänge Tobias Zellner (Regensburg und Feucht),
Hakan Akten (1. FCK) und Christian Bolm (Mainz 05 II).
Taktik-Tüftler
Trainer Robert Jung (61) gilt als Taktik-Tüftler, der sich akribisch
auf die Spiele seiner Mannschaft vorbereitet. Er will
mit seinem Team „couragiert auftreten und meist mit drei
Spitzen spielen“. Jung ist zum dritten Mal beim Fußballklub
seiner Heimatstadt engagiert. Der Architekt Emil Schweitzer
ist Sponsor und Präsident, sein Bruder und Geschäftspartner
Peter sind die Stellvertreter. Taktische Disziplin und Teamund
Kampfgeist zählen zu den Stärken des Traditionsclubs.
Die Mehrzahl der Spieler ist berufstätig, studiert oder geht
zur Schule.
Passabler Start
Der Start verlief für den FKP passabel. Nach fünf Spielen hatte
man sieben Punkte eingefahren und dazu noch das Zauberteam
des SV Werder Bremen aus dem DFB-Pokal geworfen.
Und auch die Zuschauer machten mit. Zum ersten Heimspiel
gegen den 1. FC Kaiserslautern II kamen 6.000 Fans.
Die gute Laune vom Saisonbeginn ist im Südwesten inzwischen
verschwunden. Beim letzten Auswärtsspiel gab es eine
bittere 0:5-Spritze beim SV Wehen. Trainer Jung war danach
richtig angefressen: „In der Pause hätte ich die ganze
Mannschaft austauschen müssen, leider gehen aber nur drei
Wechsel. Aber ich habe nicht getauscht, denn ich hätte jene
drei, die ich herausgenommen hätte, ja noch für ihre Leistung
belohnt“, grantelte Jung und verzichtete darauf, seine
Ersatzspieler nach der Pause zum Warmmachen zu schicken.
Die Stimmung beim Trainer wurde eine Woche später nicht
gerade besser. Gegen die Reservemannschaft des TSV 1860
München gab es im schmucken, neuen Stadion eine 0:2-Niederlage.
In Kassel müssen nun unbedingt Punkte her, wenn
man nicht vorzeitig mit dem Rücken zur Wand stehen will. Elf
Punkte und ein drittletzter Tabellenplatz zeigen, dass Tradition
alleine kein Garant für den Klassenerhalt ist.
Oliver Zehe
Seite 12
http://www.ksv-hessen.de www.