Alter Falter Burgbrohl....Was soll das denn
Auszug Fupa: Das hier steht auf Facebook:
Burgbrohl...
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Die RZ berichtet in der heutigen Ausgabe über die neueste Entwicklung im Fall Burgbrohl:
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SpVgg Burgbrohl wählt das kleinere Übel und spielt Saison jetzt doch zu Ende
Burgbrohl. Aus der Not heraus hat die SpVgg Burgbrohl Mitte Dezember dem Regionalverband Südwest ihre Absicht mitgeteilt, die Saison in der Fußball-Oberliga nicht zu Ende zu spielen (die RZ berichtete).
So wird es nun aber doch nicht kommen. Denn einer noch größeren Not gehorchend, hat der in Schwierigkeiten geratene Verein sich dazu entschlossen, die Runde nun doch sportlich zu Ende zu bringen.
Den Ausschlag zu diesem Umschwung haben vornehmlich finanzielle, aber auch sportliche Gründe gegeben. Andernfalls hätte die SpVgg zum einen eine erkleckliche Strafe vonseiten des Verbandes erwartet, zum anderen darüber hinaus noch deutlich höhere Schadensersatzforderungen der 17 Konkurrenzvereine aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Bis zu 100 000 Euro hätten so leicht zusammenkommen können.
Im Sinne des Gesamtvereins
"Als Vorsitzender musste ich auch an den Gesamtverein denken. Das hätten wir nicht bezahlen können", erklärt der Vorsitzende Ralf Dünchel. Die SpVgg zählt rund 470 Mitglieder, darunter 110 Fußballer, dazu gibt es noch Abteilungen im Badminton, Radsport, Turnen, Volleyball und der Leichtathletik.
Sportlich hätte der Verein zudem vor der Schwierigkeit gestanden, dass die zweite Fußballmannschaft im Falle einer Abmeldung der ersten Mannschaft in der nächsten Saison in der D-Klasse hätte antreten müssen, womit sich die Fußballabteilung um eine Perspektive gebracht sähe. Schließlich hat die Reserve derzeit als Tabellenführer der Kreisliga C Ahr den Aufstieg in die B-Klasse vor Augen, wo die SpVgg in der nächsten Saison gern vertreten wäre.
Eine Notlösung
Und auf der zweiten Mannschaft ruhen nun auch die Hoffnungen für die angestrebte Notlösung. Spieler aus dem ausreichend großen Kader sollen die Oberligasaison zu Ende spielen, betreut auch vom Trainer der Reserve, Thorven Fiedler, während der Rest weiter am Projekt B-Klassenaufstieg arbeiten kann und soll. "Eine andere Lösung gab es praktisch nicht", erklärt Rechtsanwalt und Dr. jur. Diplom-Betriebswirt Edgar Eich, der die Burgbrohler in dieser Angelegenheit berät.
Burgbrohl war schon im vergangenen Sommer in Schwierigkeiten geraten, als 15 Spieler zum Saisonwechsel gegangen sind, nachdem zwischenzeitlich die Finanzierung ungewiss war. Als die dann stand, waren passende neue Spieler kaum noch zu finden. Folge: eine sportliche Talfahrt sondergleichen, nur ein Punkt aus 19 Spielen, letzter Platz - und wechselwillige Spieler angesichts ungewisser Perspektive. Weshalb sich die SpVgg eben genötigt sah, sich mit besagter Absichtserklärung an den Verband zu wenden.
Mittlerweile haben bis auf Thomas Kloppe tatsächlich alle Spieler den Verein verlassen, nachdem man sich auf Auflösungsverträge geeinigt hat. Gleiches gilt für Trainer Klaus Adams. Den Spielern Steine in den Weg legen mit der Drohung auf eine Wechselsperre wollte Dünchel nicht: "Damit hätten wir doch nur Porzellan zerschlagen." Ein Verein, der Sperren gegen 18 Spieler initiiert - das kommt auf lange Sicht nicht gut an. Ebenso wenig wie ein Verein, der bei Sponsoren auf Fortführung der Zahlung in einer misslichen Lage wie der jetzigen dringt.
Also entschloss sich der Verein zum kleinstmöglichen Übel, wohl wissend, dass nun in den verbleibenden 15 Spielen noch weitere Niederlagen drohen und die Spieler angesichts dieser Tatsache auch bei Laune gehalten werden wollen. Hauptsache aber, es stehen keine unbezahlbaren Forderungen ins Haus.
Bis zu 1000 Euro Strafe pro Spiel hätte der Verein nach der Rechtsordnung des Verbandes zahlen müssen. Noch teurer wären die Forderungen der Oberligaklubs ausgefallen. Die waren in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen und hatten der SpVgg Burgbrohl zum Teil schon ihre Rechnung aufgemacht. "Da hätten 5000 Euro pro Verein anfallen können", schätzt Eich.
Schadensersatzansprüche für geleistete Fahrten, entgangene Zuschauereinnahmen und gezahlte Siegprämien wurden da etwa aufgelistet. Sogar der Vorwurf kam auf, die SpVgg hätte sich durch den Rückzug einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschafft, da nun mehr Zeit und Muße bestünden, schon jetzt die nächste Saison planerisch anzugehen.
"Die Solidarität unter den Vereinen scheint nicht groß zu sein", bedauert Eich. Dünchel jedenfalls hatte nach eigenem Bekunden "einige schlaflose Nächte". Dass da die Lust nicht groß ist, sich möglichst schnell wieder auf die Oberliga mit all ihren finanziellen Risiken einzulassen, lässt sich leicht denken.
Ebenso wie der Umstand, dass die Mannschaft, die nun die letzten 15 Spiele in der Oberliga über die Bühne bringen soll, in der nächsten Saison nach dem Abstieg kaum in der Rheinlandliga weitermachen wird. Das Burgbrohler Motto für die nähere Zukunft lautet vielmehr: mit lokalen Kräften auf lokaler Ebene. Das findet bei Eich jedenfalls großen Beifall: "Eigentlich ist die Teilnahme am Oberligaspielbetrieb für Vereine schließlich kaum zu finanzieren." Marcus Pauly
Quelle Bericht:http://www.rhein-zeitung.de