Fast ein ganzes Jahrhundert Fußballgeschichte
FK Pirmasens: Helmut Kapitulski wird 90 Jahre
Er ist eine lebende Legende, die beim FK Pirmasens und Borussia Dortmund tief verwurzelt ist. Helmut Kapitulski, der linke Flügelflitzer vom Borsigplatz, feiert am Sonntag, 29. September, seinen 90. Geburtstag.
Rückblende: 1934 wurde der Ausnahmespieler in Dortmund geboren und wuchs unweit des auch heute noch legendärem gelb-schwarzen Borsigplatz auf. Es war nur allzu logisch, dass Kapitulski mit zwölf Jahren in der BVB-Jugend durchstartete - der Beginn der großartigen Karriere des mittlerweile in Lemberg heimisch gewordenen Jubilars. 14 Jahre später feierte „Kappi“, wie er noch heute genannt wird, seinen ersten deutsche Meistertitel mit den Dortmundern. Im Finale im Berliner Olympia Stadion fertigte der BVB den Karlsruher SC mit 4:2-Toren ab. Ein Jahr später durfte Kapitulski im Niedersachsen Stadion in Hannover erneut die Deutsche Meisterschaft bejubeln. Mit 4:1-Toren besiegten die Westfalen den Hamburger SV. Im gleichen Jahr schrieb er sich selbst ein Highlight in sein eigenes Geschichtsbuch. In Old-Trafford-Stadion zu Manchester erzielte er den 1:3-Anschlußtreffer bei der damaligen 2:3-Niederlage gegen Manchester United. Beim Ruhmesweg des BVB markieren 103 Sterne wichtige Stationen des Revierklubs. Stern Nummer 26 trägt den Namen Helmut Kapitulski. Was für eine Auszeichnung.
1957 war jedoch sein letztes Jahr für die Westfalen, für die er 15 Mal traf. Denn zusammen mit dem Dortmunder Meistertrainer Helmut Schneider wechselte der dribbelstrake, damals mit Frau Magret frisch verheiratete Linksaußen für eine Arbeitsstelle und eine Wohnung an den Horeb. Und das mit viel Erfolg: Seine Bilanz: Drei Oberliga-Meistertitel von 1958 bis 1960 vor dem 1. FC Kaiserslautern, zu denen der auch zum Knipser gereifte Stürmer 24, 25 und 26 Toren beisteuerte. Der große Wurf mit dem FKP ist Kapitulski allerdings verwehrt geblieben. In den Endrunden zur Deutsche Meisterschaft gelang dem FKP lediglich in der Gruppenspielen 1959 gegen den 1. FC Köln (4:0) und Werder Bremen (4:1) zwei Siege. Sowohl 1958 – gegen den HSV, 1.- FC Köln und 1. FC Nürnberg - als auch 1960 blieb „die Klub“ wiederum gegen den 1. FC Köln, Werder Bremen und Tasmania Berlin trotz insgesamt 11 Kapitulski-Toren sieglos. Auch in der Meisterrunde 1962, gleichzeitig die Qualifikation zur neu gegründeten Fußball-Bundeliga konnte sich das FKP-Team zu dem damals auch Franz-Josef Zieberg , Horst Schmitt, Horst Brill und Ludwig Roos gehörten, nicht durchsetzen.
1964 ging Kapitulski, der zwischen 1956 und 1959 dreimal in die deutschen Nationalmannschaften berufen wurde, darunter ein A-Länderspiel unter Sepp Herberger gegen Österreich (2:2) bestritt, zum Rivalen 1. FC Kaiserslautern an den Betzenberg. In vier Bundesligaspielzeiten erzielte Kappi in 95 Bundesligaspielen 22 Treffer für die Roten Teufel. 125 Mal dagegen jubelte Kapitulski, der seine Karriere nach zwei weiteren Jahren beim FKP auf der Fußball-Amateurbühne ausklingen ließ, für „die Klub“
Historisch ist wohl die Geschichte, als sich der Kicker, mit dem ihm immer noch eigenen Ruhrpott Dialekt in Kassel die Fans erzürnte. Beim 4:1-Erfolg „der Klub“ im Kasseler Aue Stadion setzte sich Torschütze Kappi auf den Ball. „Das Publikum pfiff und Kapitulski lachte“, schreibt des KSV auf seiner Homepage.
Am Sonntag nun feiert der immer bescheiden gebliebene Kapitulski, der noch mit dem Auto unterwegs ist, den großen Fußball nur noch am Fernsehgerät verfolgt, bei bester Gesundheit zusammen mit seiner 88-jährigen Ehefrau Magret, seiner Tochter Heike Spiolek und den Söhnen Ralf und Dirk, die alle in Pirmasens wohnen, seinen 90. Geburtstag. Dabei haben die Kapitulski zum großen Fest die ganz Familie eingeladen.
Der FK Pirmasens 03 gratuliert seinem wohl prominentesten Spieler des letzten Jahrhunderts zum Ehrentag ganz herzlich. „Alles Gute Helmut Kapitulski!“
Lieber Helmut,
Auf geht's bis zur Hundert.
Liebe Grüße von allen ehemaligen und aktiven Anhängern des FKPs.
Helmut Kapitulski
Helmut Kapitulski
FKP - Hoss laß die Tornados los!
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- Weltklassespieler
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- Registriert: Mo 2. Apr 2018, 18:18
Re: Helmut Kapitulski
Was für ein wunderbarer Beitrag über den großen Kapitulski, den manche von uns noch im Stadion an der Zweibrücker Straße als Kinder haben spielen sehen. Ich werd das nie vergessen.
Eins könnt ich noch erzählen, obs aber Legende ist, weiß ich nicht. Fritz Walter und andere, ich find grade die Quellen nicht, behaupteten, Kapitulski hätte "nur" ein Länderspiel unter Herberger gemacht, weil er zum recht strengen Sepp "Mit Verlaub, Trainer, sie sind ein Arschloch" gesagt haben soll^^. Man müsst ihn mal fragen, ob das nur eine Erfindung ist, zum Ruhrpott-Bärmesenser Charakter würde eine vielleicht in der Situation ehrliche Meinung aber schön passen.
Wer Kapitulski, zusammen mit dem herausragenden Horst Brill, der mir persönlich neben den andern FKP-Größen wie Heini Seebach und so vielen auch als einer der Größten vorkommt, nochmal spielen sehen möchte:
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZ ... U185MzkzOA
Da spielt die Klub 1962 in Saarbrücken, und Jann, Herbrik, Schmitt, Brill, Kapitulski, Dausmann, Hohmann, Weishaar und anderen. Und "Kapi" kommt gleich mehrfach vor, auch mit einem, wie er selbst nach dem Spiel sagte, "kleinen Bodycheck". Das ist einfach ein klasse Kerl, den ich als kleiner Junge mal persönlich kennenlernen durfte.
Eins könnt ich noch erzählen, obs aber Legende ist, weiß ich nicht. Fritz Walter und andere, ich find grade die Quellen nicht, behaupteten, Kapitulski hätte "nur" ein Länderspiel unter Herberger gemacht, weil er zum recht strengen Sepp "Mit Verlaub, Trainer, sie sind ein Arschloch" gesagt haben soll^^. Man müsst ihn mal fragen, ob das nur eine Erfindung ist, zum Ruhrpott-Bärmesenser Charakter würde eine vielleicht in der Situation ehrliche Meinung aber schön passen.
Wer Kapitulski, zusammen mit dem herausragenden Horst Brill, der mir persönlich neben den andern FKP-Größen wie Heini Seebach und so vielen auch als einer der Größten vorkommt, nochmal spielen sehen möchte:
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZ ... U185MzkzOA
Da spielt die Klub 1962 in Saarbrücken, und Jann, Herbrik, Schmitt, Brill, Kapitulski, Dausmann, Hohmann, Weishaar und anderen. Und "Kapi" kommt gleich mehrfach vor, auch mit einem, wie er selbst nach dem Spiel sagte, "kleinen Bodycheck". Das ist einfach ein klasse Kerl, den ich als kleiner Junge mal persönlich kennenlernen durfte.
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