Re: Petition Pro-Regionalliga-Reform
Verfasst: Do 10. Jun 2010, 22:47
von linkedeeler
Und auf so'n Dünnschiss reagiert der DFB?
Re: Petition Pro-Regionalliga-Reform
Verfasst: Do 10. Jun 2010, 23:59
von Roberto
linkedeeler hat geschrieben:Und auf so'n Dünnschiss reagiert der DFB?
Ruf oh un froh. Ich glabs jo net ...
Re: Petition Pro-Regionalliga-Reform
Verfasst: Mo 25. Okt 2010, 11:48
von export 05
also jetzt ist es raus. es wird 5 rl geben, wo jede höchstens 7 2.mannschaften haben darf.
naja, die idee haut mich nicht gerade vom hocker. jede 2. mannschaft ist eine zu viel. die rl die dann für uns in frage käme wär ein zusammenschluss aus rlp, hessen und baden-würtemberg. darmstadt, stukis, trier usw. immerhin wären das wieder ein paar gute gegner. naja, man wird sehn was kommt. ab wann kommt dieses 5 rl-system?
Re: Petition Pro-Regionalliga-Reform
Verfasst: Mo 25. Okt 2010, 15:16
von Element
Also das ist wahrlich ein fauler Kompromiss.
In England klappt das doch auch mit den Reserveteams. Warum stellen sich die Funktionäre in Deutschland da so quer?
Kann ich wirklich nicht nachvollziehen....
Re: Petition Pro-Regionalliga-Reform
Verfasst: Fr 29. Okt 2010, 12:19
von export 05
am besten wär gewesen die 2. mannschaften einfach in eine eigene liga zu stecken. jetzt ist die abkappslung zwischen profi und amateurbereich doch nur noch größer geworden. die profiklubs sichern sich so quasi ab. man sieht halt auch klar geld regiert die welt. höherklassiger fußball ist zu einer eventveranstaltung geworden. wer das sagen hat beim dfb hat man gesehen. die macht liegt bei den großen klubs...
hier mal was wo ich noch im netz gefunden haben. stimm ich nicht überall zu, aber ein interressanter text ist es:
vorweg: dies ist reine Infomail, die nicht als offizielle Veröffentlichung gedacht ist. Ein Geheimpapier ist es aber auch nicht.
nachdem die Schockstarre verschwunden ist, und die Emotionen ein wenig runterkochen konnten, haben wir uns gestern mal mit den Darmstädter Vereinsverantwortlichen zusammengesetzt, die vorher natürlich mit anderen Vereinen Kontakt hatten.
Im Grunde ging es um zwei Fragen: Was war? & Was wird? Die Antworten möchten wir euch nun ausführlich vorstellen.
Bundestag in Essen / Die getroffene Entscheidung.
Die Ausgangslage
Beim DFB-Bundestag in Essen gab es verschiedene Interessengruppen die auf eine Entscheidung in der Reformfrage einwirken wollten.
Die Interessen der DFL (die Profivereine) spiegelten sich darin wider, ihre zweiten Mannschaften möglichst hochklassig antreten zu lassen. Zum einen aus Gründen der Nachwuchsförderung, vielmehr aber wohl aus dem versteckten Grund, den Aufstieg von Konkurrenz in den Profibereich auf lange Sicht zu erschweren.
Der DFB, respektive sein Chef Zwanziger, war vor allem darauf bedacht noch beim Bundestag einen Kompromiss zu finden, der einen reibungslosen Ablauf gewährleistet. Schließlich sind Kampfabstimmungen beim DFB absolut unüblich und jede Entscheidung, die dort gefällt wird ist normalerweise hinter den Kulissen längst durch. Außerdem hätte eine Kampfabstimmung den Fakt zu Tage getragen, dass allein die 36 Proficlubs (DFL) jede Entscheidung des DFB blockieren kann. Dass Zwanziger im Grunde im dt. Fußball nicht mehr viel mehr darf als Merkel in Umkleidekabinen führen, sollte sicherlich auch nicht an die große Öffentlichkeit kommen.
Der BFV (Bayerische Fußball Verband) in Person von Präsident und Hobby-Seperatist Dr. Rainer Koch wollte vor allem eines: Eine viertklassige Bayernliga. Parallel dazu stammt ja der Vorschlag des BFV im Raum, 8 Staffeln statt der jetzigen Liga zu schaffen.
Der WLFV (Westdt. Fußball- & Leichath. Verband) vertrat das von der IG Regionalliga ("unsere" Vereine) eingebrachte 2+1 Modell.
Die Entwicklung kurz vor der Abstimmung
Ansprechpartner der IG Regionalliga bei der DFL war zunächst Peter Peters. Er war vom Ligaverband mit der Problematik beauftragt worden. Er galt in der Hinsicht als Hardliner und wollte jede Veränderung blockieren, auch das 2+1 Modell. Aus diesem Grund verhandelten die IG-Vertreter bereits einige Wochen im Vorfeld, ob bei einer Ablehnung von "2+1" (und die hatte die DFL ganz allein in der Hand), zumindest die bestehende Liga verbessert werden könnte. Sprich einen Relegationsplatz, niedrigere Lizenzauflagen, vllt. DFB-Pokalplätze. Darauf bekam man von der DFL positives Feedback, und es schien schon fast klar: Wenn 2+1 nichts wird, gibt es zumindest eine Verbesserung in der Liga. Der Aufwand hätte sich zumindest teilweise gelohnt.
Ansprechtpartner im Verbandswesen war Hermann Korfmacher, Präsident des WFLV und DFB-Vize. Der andere DFB-Vize: Dr. Koch (BFV).
Einige Wochen vor dem Bundestag schon erkrankten sowohl Peters als auch Korfmacher schwer und waren nicht mehr in der Lage, die Gespräche weiter zu führen. Wie es die Satzung vorsieht, wurde nun die Regionalligaproblematik von Theo Zwanziger neu vergeben, und zwar an den anderen Vizepräsidenten: Dr.Koch.
Man merkt schon, was sich gerade anbahnt und es ist regelrecht abstoßend, wie sehr solch' persönliche Schicksale in diesem verfilzten Funktionärsapparat wichtige Entscheidungen beeinflussen können. Dr. Koch hatte nun alle Freiheiten, seinen eigenen Antrag zu pushen. Sowohl der Amateurgegenpol mit Korfmacher, als auch der DFL-Hardliner Peters fielen dafür aus. Koch schaffte es nun geschickt zunächst die Bayern hinter sich zu wissen (bei 14 Mannschaften, die auf einen Schlag eine Klasse hochrutschen nicht schwer). Nächster Schritt war es die anderen Landesverbände zu bequatschen. Durch eine Reform nach seinen Vorstellungen konnten die Landesverbände wieder die Herren über die jeweils höchste Amateurliga werden.
Hauptproblem für uns: Beim Bundestag entscheiden viele ältere Herrschaften aus dem Verbandswesen, die im Grunde gar nichts mit den Vereinen und ihren Interessen zu tun haben. Durch die ungünstige personelle Entwicklung waren "wir" eine außerparlamentarische Opposition. Wir hatten eine Meinung, die auch jeder kannte, aber keinen interessierte sie. Schließlich dürfen nur die Parteien abstimmen, die auch im Bundestag sitzen. Das erklärt auch das recht harmonische Abstimmungsergebnis. Lediglich die Vertreter aus dem Westen und Württemberg blieben standhaft und wehrten sich bis zuletzt. 26 Gegenstimmen sind für einen DFB-Bundestag schon fast eine Revolution. Traurig, aber wahr. Trotzdem beschämend, dass sich keiner traute in der Versammlung selbst mal den Mund aufzumachen.
Wie sieht die neue Liga aus?
Es wird eine fünfgleisige Regionalliga geben. Folgende Staffeln werden spielen: NRW, Nord (Niedersachsen, HB, HH, SH), Nordost ("neuere" Länder + Westberlin), BAYERN, Südwest (RLP,BW,Saar, Hessen). Aus jeder Staffel soll der Erstplatzierte an einer Aufstiegsrelegation teilnehmen. Aus dem Südwesten soll auch dem Zweiten dieses Recht zugesprochen werden. Begründung: Während alle anderen Ligen in etwa 10.000 - 12.000 Amateurvereine abdecken, sind im Bereich des Südwestens ca. 21.000 Vereine angesiedelt.
Pro Liga sollen max. 7 Reserven mitspielen dürfen. Sollten in einem Bereich mehr davon auftauchen, so sollen diese in andere Staffeln versetzt werden.
Die genaue Ausgestaltung dieser Liga ist noch zu entscheiden, das wird eine Kommission tun, deren Zusammensetzung ebenfalls noch nicht entschieden ist. Fragen zu Lizenzauflagen, genauen Aufstiegsregelungen oder ähnlichem können wir also auch nicht beantworten. Es gibt einfach noch nichts dazu.
Unsere Meinung:
In unseren Augen verschlimmert diese Art der Reform die Probleme nur noch, seltsamerweise für fast alle Beteiligten.
Hauptproblem: Die mangelnde sportliche Attraktivität:
Es wird kaum mehr als drei Aufstiegsplätze geben, nicht mal alle Meister dürften hoch in die dritte Liga.
Schlecht für die ambitionierten Vereine der Liga
Es gibt keinen weiteren Anreiz außer dem unmöglich erscheinenden Aufstieg, den die ambitionierten Vereine und die Zweitvertretungen unter sich ausmachen werden. Für die kleinen Clubs, die nun aus den 5.Ligen nachrücken wäre es vermessen direkt den Aufstieg in die dritte Liga anzupeilen. Die Unterschiede werden durch die Verwässerung viel zu groß, sowohl finanzieller auch als struktureller Natur.
Es entsteht also innerhalb der Ligen eine zwei-Klassen-Gesellschaft. Gut die Hälfte der Liga wird vom ersten Spieltag an um die goldene Ananas spielen.
Schlecht für die Amateurvereine in der Liga
In manchen Bundesländern werden sich selbst die Zweitvertretungen fragen lassen müssen, ob das in ihrem Sinne war. Dass es bei der Reform NICHT um die Nachwuchsförderung sondern lediglich die Schwächung des Amateurfußballs ging, beweist ein kleines Beispiel. Angenommen, Bayern München II (Tabellenletzter der dritten Liga) stiege in die neue Bayernliga ab: Sind die Vereinsverantwortlichen tatsächlich überzeugt, dass ihrem Nachwuchs Duelle mit dem SV Schalding-Heining und dem TSV Buchbach mehr bringen, als beim 2+1 Modell mit Dortmund II und Hamburg II?
Schlecht für die Nachwuchsförderung
Sponsoren kann man mithin nur ein geringeres Verbreitungsgebiet anbieten und interessantere Duelle oder gar "Derbys" wird es auch nicht geben (es scheint mitunter schwer einem Verbandsfunktionär zu erklären, dass alle räumliche nähe einen SV Wehen nicht zu einem Derbygegner machen kann).
Schlecht für die Vereinskassen aller.
Was heißt das für die Zukunft?
Für die ambitionierten Vereine heißt es wohl nichts anderes als "Aufstieg jetzt!". Angetreten, um die Insolvenzenlawine zu stoppen, steuern wir nun auf die Situation zu, dass jeder Club nochmal richtig investiert um dem langsamen Tod noch von der Schippe zu springen. Wohin das führen kann, ist allen bekannt.
Im Großen und Ganzen stärkt diese Reform nur die zweiten Mannschaften (sie werden es sich auf die Dauer als einzige leisten können in der neuen Liga unter Profibedingungen zu arbeiten). Daraus ergibt sich die große Gefahr, dass die meisten Aufsteiger in Zukunft auch aus dem Bereich der Zwoten gestellt werden und auch die dritte Liga von zweiten Mannschaften gefüllt wird. Dort werden ebenfalls viele Clubs in finanzielle Nöte kommen können: Der Abstieg muss nun erstrecht verhindert werden - man kommt schließlich "nie wieder" hoch.
Am Ende gewinnen nur die Bundesligen: Mangels Konkurrenz bleibt man unter sich. Das Ziel wird also erreicht.
Was heißt das für uns als Faninitiative?
Die Frage möchten wir nicht abschließend beantworten, weil euer Feedback in diese Antwort selbstverständlich miteinfließen muss.
Nahezu unumstößlich ist aber, dass wir an dem 5-Ligen-Modell nichts mehr werden rütteln können. Der DFB-Bundestag hat entschieden und wird sich sicherlich wg. so etwas wie Fans außerordentlich neu treffen und alles wieder rückgängig machen.
Nur mit dem Ungehorsam der Vereine könnte man evtl. etwas bewegen. Doch sind da die Interessen und die Geschlossenheit zu unterschiedlich, als ob man einen eigenen Konkurrenzverband eröffnen könnte. Genauso scheint es aussichtslos umzusetzen, dass die Clubs geschlossen den Spielbetrieb verweigern. Das kommt wohl leider noch ein paar Jahre zu früh?
Die Vereine sind sich darin einig, dass sie auf die oben erwähnte Kommission einwirken wollen, dort mitentscheiden wollen, um zumindest die neue Lösung in irgendeiner Form noch positiv zu beeinflussen. Wie konkret das aussehen soll weiß noch niemand, es macht aber für alle am meisten Sinn die Aufstiegsmöglichkeiten der zweiten Mannschaften zu hinterfragen (s.o.).
Für uns als Fans ersehen wir daraus die Konsequenz, dass wir uns nur darauf konzentrieren können, den Entscheidungsträgern ein "schlechtes Gewissen" zu machen, damit zumindest in der Kommission noch etwas positives für uns herausspringt. Vielen dieser Verbandsfürsten scheint noch gar nicht klar zu sein, was sie eigentlich angerichtet haben, und wie groß der Schaden sein wird, den der deutsche Fußball in den nächsten Jahren erleiden wird. Das gilt es nun zu verbreiten, mit der Absicht wenigstens diesmal mit an den großen Tisch zu kommen.
Sobald uns ein Zeitplan (und Ort) zu dieser Kommission bekannt wird, können wir uns sehr gut vorstellen, dort auch persönlich vor der Tür zu stehen und auf die Verfehlungen der Funktionäre hinzuweisen. Dabei zählen wir natürlich auf eure Beteiligung. Noch gibt es aber keinen Termin.
Oder endlich mal in einem Satz: Erstmal Spruchbänder und (re)Aktionen auf DFB/DFL/BFV, später Demo.
Als Orientierungshilfe: Wir werden am Samstag wohl folgenden Spruch aufhängen, anderes ist aber - wie immer - auch gerne möglich:
"Die Regionalliga auf dem Gewissen, die Reform versaut - DFL und DFB haben den Amateuren die Zukunft verbaut."
Mit diesem - viel zu langen - Text wünschen wir euch nun noch eine angenehme Restwoche. Scheiß DFB!
Sportliche Grüße
Faninitiative Pro Regionalliga Reform 2012