Die allerletzte FKP-Chance
Oberliga: Mit Sieg gegen Saarbrücken zurück ins Aufstiegsrennen?
Von PZ-Redakteur
Götz Krämer
Komplimente sind ein Grund zur Freude, wer hört sie nicht gerne? Der FKP-Trainer! Werner Mörsdorf freut sich nicht über ein Lob. Zumindest nicht über die anerkennenden Worte von Alfred Kaminski. Der Trainer des 1. FC Saarbrücken lobt vor dem Derby heute die FKP-Elf in den höchsten Tönen: „Ich habe Respekt vor dem FKP. Eine Mannschaft mit vielen Regionalligaerfahrenen Spielern, mehr als in meiner Mannschaft."
Der Pirmasener Trainer mag es nicht hören. „Der will uns den schwarzen Peter zuschieben", rückt Mörsdorf mit Zahlen die Verhältnisse zurecht. „Wir sind Tabellenachter, Saarbrücken Vierter. Die haben einen Etat von 2,2 Millionen Euro, wir von 400 000 Euro", zeigt er die Unterschiede auf, mit welchen Voraussetzungen beide Teams den Regionalliga-Aufstieg erreichen wollen.
Die deutlich besseren Karten hat der FCS. Trotz der wenig überzeugenden letzten Spiele, steht der frühere Erst-Bundesligist immer noch auf dem vierten und damit letzten Aufstiegsrang.
Der FKP hingegen muss heute gewinnen, um den symbolisch gemeinten Strohhalm ergreifen zu können. „Mit einem Sieg können wir die ganze Liga nochmal spannend machen." So weit der wegen der zuletzt nicht überzeugenden Saarbrücker Leistungen zuversichtliche Werner Mörsdorf, der aber auch weiß: „Verlieren wir, braucht man sich nichts mehr vorzumachen, dann kann der Verein für die Oberliga planen."
Diese Ausgangssituation erfordert, alles auf einen Sieg auszurichten. Aber ausgerechnet vor diesem wichtigen Spiel schlägt das Verletzungspech zu: Markus Lechner hat sich zum zweiten Mal in dieser Saison einen Kapselriss im Fuß zugezogen und fällt bis Anfang Mai aus. Für ihn rückt Marc Buchmann rechts in die Vierer-Abwehrkette. Noch nicht sicher ist auch der Einsatz der Innenverteidiger Nenad Simic (Leistenprobleme) und Vincent Lanoix (Knöchelprellung). Sebastian Reich, der aber selbst Kniebeschwerden hat, und Timo Kriegshäuser sind die einzigen Alternativen.
Unabhängig von Verletzungen wird sich die FKP-Anfangsformation gegenüber der Niederlage vergangene Woche bei Borussia Neunkirchen ändern. Für den zuletzt wenig überzeugenden Heiko Bzducha rückt Attila Baum auf die Position vor der Abwehrkette. Weil Stürmer Marc Scherschel seine Unbekümmertheit der Vorrunde verloren hat und sich laut Mörsdorf zu sehr unter Druck setzt, steht auch er nicht mehr in der Startelf. Für ihn rückt Akram Abdel-Haq neben Miguel Carvalho in den Angriff. Im Mittelfeld läuft Aleksandar Burch auf der Position hinter den Spitzen auf (Mörsdorf: „Dort gefällt er mir am besten."). Auf den Außenpositionen plant er mit Jochen Ellermann und Sebastian Reich.
Der Saarbrücker Trainer Alfred Kaminski erwartet einen „harten Kampf", allerdings nur auf dem Platz. Er hofft, dass es, im Gegensatz zum Vorjahr im Saarbrücker Fanblock ruhig bleibt. „Es geht beim Fußball um Anfeuerung und nicht um Krawalle und Sachbeschädigungen." Wie aktuell dieses Thema ist, zeigt die mittlerweile zweite Geldstrafe, die die Spruchkammer des Fußball-Regionalverbandes gegen den FCS verhängt hat. Der Grund: Beim Spiel gegen Köllerbach hatte ein FCS-Fan vor Spielbeginn eine Rauchbombe gezündet.
Der 44-jährige Fußball-Lehrer Kaminski wollte vor wenigen Wochen den Zusammenhalt in seinem Team stärken. Aus diesem Grund ging es zu einem Kurztrainingslager. In Reimsbach trainierten die FCS-Kicker auf einem Hartplatz, zogen einen Bus und schliefen in Acht-Bett-Zimmern.
Quelle:
http://www.pirmasenser-zeitung.de